Handtasche aus Obstabfällen

„In Flandern werden jährlich schätzungsweise 90.000 Tonnen Obstabfälle erzeugt“, sagt Evert Vanecht, Forscher der Forschungsgruppe Nachhaltige Ressourcen an der UCLL in Limburg. Dafür gibt es mehrere Gründe; Ernterückstände, die an Land verbleiben, Obst, das nicht den Auswahlkriterien der Obstauktion entspricht, Obst, das nicht in Supermärkten verkauft wird, und Obst, das in Haushalten weggeworfen wird, anstatt zu verzehren.

KUYCKXMEERS Tasche aus Berufung

„Unsere Herausforderungen sind in erster Linie technisch: das Material so stark und wasserabweisend wie Kunststoff und Leder zu machen. Hier haben wir eine nachhaltige Alternative.“

Evert Vanecht, Forscher bei der Forschungsgruppe Nachhaltige Ressourcen bei ucll in Limburg

Evert untersucht, wie dieser Restfluss nachhaltiger isiert werden kann. Vor allem auf Basis ausrangierter Äpfel entwickelte die Gruppe das Biomaterial Appeal mit einer ledrigen Struktur, die die Zugfestigkeit von Kunstleder aufnimmt und vollständig biologisch abbaubar ist. „Unsere Herausforderungen sind in erster Linie technisch“, erklärt Evert Vanecht. „Wenn wir unser Material so stark und wasserabweisend wie Kunststoff und Leder bekommen, dann haben wir eine nachhaltige Alternative, die wir der Industrie anbieten können. Wir sind jetzt bei 14 Newton pro Quadratmillimeter, wir können jetzt einen Eimer Wasser auf einem Streifen von 8 bis 2 Zentimetern aufhängen.“

Die Genossenschaft Belorta hat in die Appeal-Forschung investiert und sieht Potenzial im Biomaterial als Verpackung für Obst und Gemüse. Mit High-End-Anwendungen wurde bereits experimentiert. So fertigte designer Anouck Kuyckx aus dem Appeal-Material eine Handtasche an. In der Zwischenzeit erforschen Evert und sein Kollege Joachim, wie die Produktion des Appeal-Biomaterials skaliert werden kann.