Das Kongress- und Ausstellungszentrum MECC Maastricht will weitere Schritte unternehmen, um seine Abfallströme zu reduzieren und nachhaltiger zu gestalten. Der oft unberechenbare Materialmix am Ende von Messen oder Kongressen enthält noch zu viele Wertstoffe, die achtlos auf dem großen Restmüll landen. Gemeinsam mit den Experten von Wanderful.stream begibt sich das MECC Maastricht auf einen Innovationspfad im Hinblick auf eine stärkere Aufwertung.
Der Konferenz- und Veranstaltungsort MECC Maastricht wurde 1988 gegründet und hat sich zu einem der gastfreundlichsten Veranstaltungsorte Europas für Messen aller Art entwickelt. Im Juni 2021 erhielt es sogar ein Upgrade und die Kapazität wurde auf nicht weniger als 5.000 Besucher und gut für 30.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche erweitert. MECC befasst sich mit vielen verschiedenen Arten von Abfallströmen, abhängig von seinen Kunden und der Art der Veranstaltungen. Außerdem scheint es schwierig zu sein, diese Abfallströme „rein“ zu trennen, was jedoch eine wichtige Voraussetzung für ihre Verwertung ist. Ein erheblicher Teil des Mülls landet achtlos und falsch im Restmüll, gerade am Ende einer Veranstaltung, wo Aussteller und Aussteller so schnell wie möglich nach Hause wollen und Müll richtig anzubieten keine Priorität hat. Die Schwierigkeit, Abfallströme zu trennen, ist auch eine Folge des nicht kreisförmigen Ausstellungsdesigns; Beispielsweise werden verschiedene Materialien kombiniert, die nicht leicht zu demontieren sind, wie Holz in Kombination mit Textil.
LANGLEBIGE DEMONTAGEBÖCKE
Während des 3-tägigen Bootcamps von Wanderful.stream, das im Discovery Museum in Kerkrade stattfand, hat sich ein Team von Studenten bereits näher mit dieser Herausforderung beschäftigt. Unter der Leitung von Imaginator Loes Borger wurde eine erste kreative Erkundung durchgeführt. Das Konzept der „Sustainable Disassembly Bosses“ war damals eine Inspirationsquelle, um einen Innovationsprozess effektiv zu starten. Gemeinsam mit einem Expertenteam suchen MECC und Wanderful.stream nach einem neuen Servicedesign rund um die Abfallwirtschaft. Unter der Leitung von Anja Köppchen vom Discovery Museum wurde ein Team zusammengestellt, bei dem (Service-)Design und Business Development im Vordergrund stehen. Die Rolle der Technologie kann zu einem späteren Zeitpunkt Gestalt annehmen.
Am 9. Mai 2022 besuchte das Team von Wanderful.stream das MECC Maastricht, um gemeinsam den Start des Innovationsprozesses zu gestalten. Geleitet von Bart Korpershoek (Verkaufsleiter), Sheila Steenbakkers (Projektleiter), Erik Janssen (Organisator-Dienstleistungsleiter) und Beau Timmers (Auszubildender) fand eine Führung durch den renovierten Konferenzort, einschließlich des internen Umweltparks, statt. Und dass das MECC im Gastgewerbe einen guten Ruf zu wahren hat, beweist das köstliche Stück Kuchen der Bekkerie Talentino. Nach der inspirierenden Tour moderierte Service Designer Damiën Nunes (UMIO, Universität Maastricht) einen Stakeholder & Journey Mapping Workshop, um Chancen und Herausforderungen vom Design bis zur Wiederverwendung zu identifizieren. Gemeinsam mit dem Geschäftsentwickler Willem van Hoof (Bluehub) untersuchte das Team die Ambitionen und Visionen von MECC. Welche Herausforderungen und Möglichkeiten es gibt, ihre Abfallströme nachhaltiger zu gestalten und wie könnte Wanderful.stream dazu beitragen?
Gastfreundschaft: Dilemma oder Chance?
Der Auftakt sorgte für viel Inspiration, Denkanstöße und positive Energie. Das MECC-Team habe den Antrieb, wirklich etwas zu tun – „wir haben schon genug Berichte“. Was wir vor allem mitnehmen, ist die Bedeutung der Gastfreundschaft als unverwechselbares Merkmal. MECC möchte Kunden und Beziehungen entlasten und nichts aufdrängen. Auf den ersten Blick scheint es, als ob sich MECC in einem Dilemma befindet, einerseits die Kunden zu mehr Nachhaltigkeit zu ermutigen, andererseits sie in ihren Wünschen und Bedürfnissen einzuschränken. Können wir dieses Dilemma in eine Chance verwandeln? Wie können wir verschiedenen Stakeholdern helfen, weniger Restmüll zu produzieren, ohne dass dies zu Lasten – oder noch besser – eines Beitrags zur Gastfreundschaft geht? Unter der Leitung von Anja Köppchen vom Discovery Museum werden Damien Nunes und Willem van Hoof in den kommenden Monaten verschiedene Lösungen erforschen.